Was tun, wenn das Kind ein Elternteil bevorzugt
Im Coaching hatte ich ein Elternpaar, bei dem es jeden Morgen Streit darüber gab, wer beim Frühstück neben dem kleinen Sohn (drei Jahre) sitzen durfte. Der Kleine bestand darauf, dass Papa an seiner Schokoladenseite Platz nehmen sollte und Mama ein Stück entfernt. Jeder einzelne Morgen begann für Julia, die Mama, mit dieser Zurückweisung. Ihre Gefühle schwankten zwischen ohnmächtiger Wut und Traurigkeit.
Hatte ihr eigenes Kind sie nicht mehr lieb?
In meinen Coachings ist dieses Thema gar nicht so selten. Aber zunächst zur Einordnung: Wenn ein Kind mal lieber möchte, dass Papa der Schaukel Schwung gibt, oder wenn es an einem bestimmten Abend vorzieht, dass Mama es ins Bett bringt, ist das überhaupt nicht schlimm.
Dynamik verfestigt
Aber wenn sich die Dynamik verfestigt und die Eltern darunter leiden, weil der/die eine zu viel Care-Arbeit an der Backe hat und der/die andere sich schmerzlich zurückgewiesen fühlt, solltet ihr gegensteuern. Denn es ist nicht Angelegenheit des Kindes zu entscheiden, wer ihm beim Zähneputzen hilft oder es ins Bett bringt. Wie der familiäre Alltag organisiert wird, ist Sache der Eltern.
Das ist eure Führungsaufgabe. Landet diese Verantwortung beim Kind, ist das eine Überforderung, die den kleinen Menschen stresst.
Was tun?
- Setze dich mit deinem Partner zusammen und sprecht darüber: "Mir tut es weh, mir gefällt es nicht, dass ..."
- Überlegt zusammen, welche Aufgaben-Verteilung aus Erwachsenensicht ideal wäre.
- Als vom Kind bevorzugtes Elternteil: Verlasse die Konkurrenzsituation und drehe zum Beispiel eine Runde um den Häuserblock, während die/der andere das Kind ins Bett bringt.
- Ziehe dich nicht zurück, sondern verbringe exklusive Zeit mit deinem Kind, besonders wenn es dich zurücksetzt.
Damit ändert ihr schon mal leicht den Kurs eures Familienschiffes.Wahrscheinlich wird noch nicht alles gut sein, aber die Beziehung beginnt, sich zu wandeln.
Wenn ihr euch auf den Weg zu einer nachhaltigen Lösung machen wollt, unterstütze ich euch gerne in meinem Coaching. Immer fröhlich bleiben,
Eure Uta