Ich bin gebeten worden, darüber zu schreiben, was man gegen das Trödeln bei Kindern tun könne.
Das fragt man mich?
Ich erhole mich heute noch von den Kämpfen, die wir mit Kronprinz hatten, weil es Stunden dauerte, bis er die Jacke anzog und den Ranzen schulterte, um endlich in die Grundschule zu gehen. Da war die Cornflakes-Schachtel, in die er Fenster schneiden musste, da tauchte das Lego-Teil auf, das er so lange vermisst hatte, da musste das Zahnpasta-U-Boot im Waschbecken seine Torpedos abfeuern. Regelmäßig waren der Soßenkönig und ich mit den Nerven am Ende, ehe der Tag richtig begonnen hatte.
Wenn man daneben steht, wird es meistens noch schlimmer. Schnell entstehen Machtspielchen und das „Ich zähle bis drei, dann hast du deine Jacke an“ nutzt sich auch irgendwann ab. Vor allen Dingen: Was machen Eltern, wenn sie „zwei-drei-viertel“ zählen, und die Jacke immer noch am Haken hängt? Das Kind packen und aus dem Haus zerren? Schon mal voraus laufen und hoffen, dass es nachkommt? Fernsehverbot?
Der Kronprinz spürte genau, wie verliebt ich in ihn war (und bin), gerade wegen seiner überbordenden Phantasie und seiner Verträumtheit. Und er musste jedes Mal austesten, wie weit er damit gehen konnte.
Heute weiß ich, da hilft nur Folgendes:
- Sich klar werden, da besteht eine Situation, die ich nicht mehr aushalte.
- Sich bewusst machen, dass man als Eltern eine klare Haltung einnehmen muss. In meinem Fall gab es tief in mir drin eine Wehmut: „Schade, dass mein kleiner Träumer zur Schule muss.“ Kinder sind Experten im Aufspüren von Unsicherheit und Unentschiedenheit. Die haben es sofort spitz, wenn wir unklar sind.
- Für sich selber eine klare Position formulieren und verinnerlichen: „Der Kronprinz geht ab morgen ohne Stress pünktlich zu Schule. Das ist wichtig für ihn und für mich. Ende-Gelände.“
- Ich bleibe ruhig und gelassen und – Achtung, jetzt kommt das Entscheidende – lasse es geschehen, dass er vielleicht einige Male richtig zu spät kommen wird.
- Es kann sinnvoll sein, die Lehrerin (und eventuell den eigenen Arbeitgeber) in dieses Vorgehen einzuweihen.
Ihr ahnt schon, was mein Thema heute ist: die logische Konsequenz.
Wenn meine Teenager ihre Schmutzwäsche nicht in den Wäschekorb tun, wird sie nicht gewaschen.
Wenn es mit dem Zähneputzen bei Kindern im Grundschulalter nicht verlässlich klappt, kaufe ich keine Süßigkeiten.
Wer sein Zimmer nicht einmal die Woche aufräumt, muss damit leben, dass es nicht geputzt wird.
Wer ein Glas fallen lässt, fegt die Scherben auf (oder hilft dabei, je nach Alter).
Wer seine iTunes-Schulden nicht bezahlen kann, arbeitet sie ab (Auto aussaugen, Rasen mähen, Laub fegen).
Wer ständig draußen auf Strümpfen herumläuft, zahlt vom Taschengeld eine kleine Socken-Steuer.
Das kleine Mädchen, das darauf besteht, jeden Morgen in die Kita das Prinzessinnen-Kleid anzuziehen, darf in dieser Ausstattung nur in die Bücherecke und nicht in die Matschzone (kein Zwingen, kein Schimpfen, aber Absprache mit der Erzieherin).
Wer sich nicht mit einem Sonnenschutz-Mittel eincremen lässt, bleibt im Haus.
„Keine Arme, keine Schokolade!“ (aus: „Ziemlich beste Freunde“)
Diese Maßnahmen klingen hart, sind aber Schimpftiraden oder Strafen deutlich vorzuziehen.
Hier seht ihr die kleinen, aber entscheidenden Unterschiede zwischen logischer Konsequenz und Strafe:
Logische Konsequenz
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Strafe
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direkter Zusammenhang zum Geschehen
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ohne Zusammenhang, eher Vergeltung
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Realität bestimmt das Maß
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oft unangemessen
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wertfrei
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enthält oft moralisches Urteil
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es geht um den Sachverhalt
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es geht um die Person
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keine Abwertung der Person
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demütigend
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stellt die Beziehung nicht in den Mittelpunkt
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gefährdet die gute Beziehung
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sachlich
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ärgerliche Grundstimmung
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das Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen
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das Kind wird zum Befehlsempfänger und lehnt sich irgendwann auf
copyright: http://wer-ist-eigentlich-dran-mit-katzenklo.blogspot.de/
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Das ist ein komplexes Thema und ich hoffe, ich erschlage euch damit nicht, denn es geht noch weiter mit den Unterscheidungen.
Es gibt Eltern, die logische Konsequenzen als Strafe einsetzen. Das erkennt man daran, dass sie ihr Kind eine Erfahrung machen lassen und danach sagen: „Siehst du“ – „habe ich doch gleich gesagt“ – „das passiert eben, wenn man so ein Chaot ist“ – „Wer nicht hören will, muss fühlen.“
Das sind Sätze aus dem Giftschrank.
Dann gibt es Eltern, die ohne Ende Folgen androhen, aber nie auch nur eine einzige tatsächlich eintreten lassen. Diese machen sich zur Witzfigur für ihre Kinder. Ständig ist schlechte Stimmung und Stress. Nichts wird erreicht.
Das andere Extrem sind die Eltern der harten Schule. Sie sind stolz darauf, dass sie ihre Kinder in jedes Messer laufen lassen, das das Leben so bietet. Diese Kinder werden durchsetzungsfähig und selbstständig, erfahren Familie aber nicht als wärmende Gemeinschaft.
Was funktioniert, ist wieder einmal die Mitte.
Kinder sollten Familie erfahren als einen Ort, wo man sich gegenseitig gerne hilft, man auch mal den Müll rausbringt (Kind) oder auch mal das Turnzeug in die Schule nachbringt (Eltern). Nur wenn eine Erziehungssituation verfahren ist, das Kind sich immer darauf verlässt, dass die Eltern alles wieder hinbiegen werden, sollten die Eltern den Mut haben, das Schiff auch mal auf Grund laufen zu lassen.
Heute verlose ich ein Bilderbuch, in dem sich Lukas und seine Mutter am Ende der Geschichte gegenseitig helfen.
Ich habe es antiquarisch erworben, ist aber wie neu. |
Wer mitmachen möchte, schreibe mir eine Situation, wo euch und eurem Kind eine logische Konsequenz geholfen hat. Einsendeschluss ist Samstag, 5. Juli, um Mitternacht.
Immer fröhlich die Kunst üben, Kinder liebevoll zu unterstützen und ihnen Freiräume zu geben für eigene Erfahrungen.
Eure Uta
Das habe ich damals bei Rudolf Dreykurs gelernt. Meine Mutter hatte mir sein Buch mitgebracht, nachdem ich sie immer mal um Rat gefragt hatte (sie sagte aber Immer nur, dass ich solche Dinge nie gemacht hätte). Dazu muss ich allerdings sagen, dass die Kinder einfach sehr verschieden sind, sogar meine eigenen und die Gründe für bestimmtes Verhalten eben auch. Eine Mutter (mit einem Kind) klagte immer, dass ihr Sohn auch nie fertig werden würde und sie, obwohl sie ihn fahren würde, immer erst Punkt acht das Klassenzimmer erreichen würden. Die Mutter hatte schon alles Mögliche probiert, nichts half. Ich kannte die Familie ganz gut aus dem Kindergarten und fragte sie dann, ob es daran liegen könnte, dass der Junge Angst hätte, vor dem Unterricht schon im Klassenzimmer zu sein. Die Klasse war sehr wild und er eher schüchtern und ängstlich. Und genau das war es. Deshalb half auch das ganze Erziehen nichts, da hätte sie eher die Möglichkeiten der gewaltfreien Kommunikation nach M.B. Rosenberg nutzen sollen. So konnte man sich aber einigen, rechtzeitig loszufahren und dann vielleicht noch einen Moment im Auto sitzen zu bleiben, so dass er zum Klingeln reingehen konnte.
(und ich möchte das Buch nicht gewinnen, meine Kinder sind ja schon groß 🙂 )
Danke für diese Ergänzung! Herzliche Grüße, Uta
Unsere Kinder lernen sooo viel über die logische Konsequenz, vor allem unser Sohn (7). Beispiele könnt ich da ganz viele schreiben. Gerade fällt mir diese ein:
Unsere Kinder bekommen im Sommer eigentlich jeden Tag ein Eis am Nachmittag (Wassereis oder selber gefrorenes Apfelsafteis). Aber es kommt immer wieder eimal vor, dass die Eisstiele im Garten oder sonst irgendwo rumliegen. Wer das nicht aufräumt, bekommt eben beim nächsten mal kein Eis.
Oder: Wer sich nicht selber anzieht, geht eben nicht mit zum Spielplatz. Kam nur einmal vor ; )
Oder: Wer nicht Zähne putzen will, bekommt keinen Süßkram (gibt es bei uns auch)
Die Kinder merken sich das ungemein. Es gibt allerdings schon so Dinge, die werden öfters nachgetestet, um zu sehen ob die Konsequenz noch gilt ; )
Schöne Grüße an Dich. Angela
Liebe Angela, vielen Dank für deine Beispiele! An der Verlosung willst du teilnehmen, oder sind deine Kinder auch schon dem Bilderbuchalter entwachsen? Liebe Grüße, Uta
Ich versuche gerne mein Glück bei Deiner Verlosung. Sie sind noch im besten Bilderbuchalter, meine zwei Rabauken. Liebe Grüße, Angela
Hach ja, und besonders schön ist, wenn man merkt, dass wir doch irgendwie alle ähnliche Problemchen haben. Auf eine konsequente Situation bin ich noch Jahre später von einer anderen Mutter angesprochen worden. Unsere Große (war damals 3,5 Jahre) und sollte sich fertig machen für den Kindergarten. Sie hatte es eigentlich drauf sich anzuziehen und machte das auch wirklich schon prima. An diesem Morgen hatte sie überhaupt keine Lust. Da ist sie dann halt mit dem Schlafanzug in den Kindergarten gegangen. Die normalen Klamotten hat sie aber – dort angekommen – ziemlich schnell angezogen. Als sie jeder darauf ansprach, was sie denn mit Schlafanzug im Kindergarten macht… Sie hat nach dem Vorfall nicht mehr getrödelt und ist inzwischen die Schnellste beim Aufstehen. Der Kleinen muss ich nur davon erzählen, dann zieht sie sich an. Sie möchte nicht im Nachthemd in die Kita! 🙂
LG
Henrike
Danke für das Beispiel! LG Uta
Liebe Uta,
hach, die Konsequenzen…
Die Härteste die es bei uns gab, musste unsere Erstgeborene, bald 7. Klasse Gym, aushalten. Seit der ersten Klasse hatte sie keinen Bock auf Schule. Sicher nicht gänzlich uninteressiert, war ihr das Lernen aber immer viel zu anstrengend („Lern- und Denkschmerz“, kleinere motorische Defizite) und sie wollte lieber zurück in den Kindergarten. Dementsprechend sahen die Hefte, die Arbeiten und Hausaufgaben auch aus. Bis zum abendlichen Kleinkrieg mit Tränen und Geschrei… Letztlich hat uns die Ergotherapie geholfen und dieses:
In den Sommerferien von der 3. zur 4. Klasse habe ich sie mir beiseite genommen und wirklich ganz ruhig und bestimmt folgendes gesagt: du machst deine Hausaufgaben in Zukunft alleine und ohne Aufforderung, brauchst du Hilfe, fragst du- machst du sie aber nicht- dein Problem. Du lernst selbständig für Arbeiten- machst du das nicht, auch dein Problem- ich unterschreibe ohne Kommentar auch die schlechtesten Zensuren. Du packst ohne Aufforderung deine Schulsachen, machst du das nicht, dein Problem- ich unterschreibe ohne jeden Kommentar die Einträge. Bleibst du wegen Unlust sitzen und wiederholst die Klasse- deine Verantwortung, du hast es jetzt in der Hand.
Liebe Uta, ohne jeglichen Zwischenfall kletterten die Zensuren von einer das-ist-alles-so-anstrengend-4 auf eine ja-ICH-habe-es-geschafft-2. Das hat aber leider nur bei der Tochter funktioniert. Unser Sohn würde sich freuen…juchuuu, ich muss nix machen 🙂
Ich nehme gerne an deiner Verlosung teil, denn wir haben noch zwei weitere kleine Träumer. Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Antje
„ich unterschreibe ohne Kommentar auch die schlechtesten Zensuren“ – das finde ich klasse, denn viele Eltern lassen Konsequenzen wirken, können sich aber die Kommentare dazu nicht verkneifen. Danke, dass du das alles geschrieben hast! Uta
Meine Kinder sind auch schon zu groß für ein Bilderbuch, aber hier kommt trotzdem meine logische Konsequenz:
Meine Großen fahren morgens mit dem Bus… und trödeln natürlich auch 😉 Aber sie wissen, dass sie mit dem Fahrrad fahren müßten, falls sie den Bus verpassen, egal bei welchem Wetter. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie schaffen sie es immer, auch wenn meine Tochter manchmal noch 5 min. vor Loslaufzeit noch im Schlafanzug ist…
Vielen Dank auch für die Süßigkeiten-Konsequenz bei Nicht-Zähneputzen! Da war mir noch nichts gutes eingefallen.
Ich wüßte gerne noch etwas für nicht aufgeräumte Zimmer… denn ob sie geputzt sind oder nicht, ist meinen Kids (leider) egal…
LG
Christina
Meine mögen es nicht, wenn die ersten Spinnen kommen 🙂 LG Uta
Ich glaube unsere Hausspinnen mögen auch keine chaotischen Kinderzimmer, die kommen nämlich immer nur in unser (relativ) ausgeräumtes Wohnzimmer 😉
Uih danke! Du hast den Artikel wohl grade für unsere Familie geschrieben was?! Die Jungs sind 4 und 6, die Lütte knapp 9 Monate alt. Und es ist… nicht ganze einfach zur Zeit. 😉 Das mit der logischen Konsequenz ohne Wertung nehme ich mir noch mal ganz bewusst zu Herzen! Gibt es hier zwar tagtäglich, aber wir verfallen doch schon oft in eine viel zu unsachliche Art. Eine logische Konsequenz: wer mich anschreit statt freundlich zu frageb bekommt keine Hilfe. Zum Beispiel beim Schuhe anziehen, was im Übrigen auch durchaus alleine funktioniert. 😉
Ich würde sehr gerne an Deiner Verlosung teilnehmen, das Buch kenne ich nämlich noch nicht.
Danke und liebe Grüße
Sarah
Unsachliche Eltern sind menschlich. Viele Grüße Uta
Liebe Uta,
jaaa, wie für mich gemacht dieses Thema … ganz besonders heute, nachdem ich diesen Tag gleich streichen werde. Heute morgen habe ich von der Kleinen eine gescheuert bekommen. Mal gehauen hat sie mich schon öfter, aber nicht so mit ‚Kawummm‘ voll auf den Kopf. Und das nur, weil ich sie zwingen wollte, sich anzuziehen. Nach allem, was wir bisher mitgemacht haben, ist damit das Fass nun endgültig voll. Ich bin ganz ehrlich, ich hätte am liebsten zurück gehauen. Stattdessen habe ich seehr deutlich und ruhig gesagt, dass ich ihr ab jetzt nicht mehr beim Anziehen helfen werde, nicht mehr beim Zähneputzen…sie soll es sofort selbst machen. Sie hat geheult ohne Ende und mich schließlich angefleht, ihr doch bitte zu helfen. Irgendwann hab ich geholfen. Heut Abend beim Zähneputzen das gleiche. Sie weiß, wer keine Zähne putzt, dem machen die kleinen Monster die Zähne kaputt und der kann keine leckeren Sachen mehr essen. Ich hab vorhin ein paar mal gesagt, dass sie bitte zum Zähneputzen kommen soll. Als sie wieder nicht wollte, hab ich direkt gesagt: gut, dann helfe ich nicht mehr, mach es allein. Sie meinte sofort: ich kann das doch noch nicht allein und will ich leckere Sachen essen. Dann ist sie mit mir ins Bad …
Sooo, und jetzt maile ich dir mal – wird Zeit 🙂
LG dorthe
Danke, dass du das so ungeschönt geschrieben hast. Herzliche Grüße, Uta
Liebe Uta,
ich lese schon ganz lange still mit und habe noch nie einen Kommentar hinterlassen. Gestern hat mich aber eine Situation schon sehr ratlos zurückgelassen und ich habe mit meinen Mann lange diskutiert, wie hier eine logische Konsequenz aussehen könnte – leider ohne Ergebnis…
Meine 6jährige Tochter hatte sich bei unseren Nachbarn zum Abendessen eingeladen und dort zum Nachtisch eine Kugel Eis bekommen. Wieder zu Haus angekommen, regte sie sich fürchterlich darüber auf, dass ihr kleiner Bruder noch Quark bekommen sollte, ich ihr aber keinen zweiten Nachtisch geben wollte. Es wurden Türen geknallt und dann mit viel Wut der Stuhl so auf den Boden geworfen, dass das Holz an mehreren Stellen gebrochen ist. Hier ist mir beim besten Willen keine logische Konsequenz eingefallen. Im Gegenteil: ich war sprachlos, ratlos, traurig ob dieser Zerstörungswut und hab sie letztlich in ihr Zimmer und ins Bett geschickt. Sicher keine pädagogische Glanzleistung, deshalb wäre ich für einen guten Rat dankbar, wie man mit solchen Situationen umgehen kann. Danke und liebe Grüße, Melanie
Liebe Melanie, zunächst einmal halte ich das für eine natürliche und sehr gesunde Reaktion deiner Tochter, auch wenn das mit dem Stuhl ärgerlich ist und nicht täglich vorkommen sollte. In erster Linie hätte ich Fragen dazu:
Geht es eher um den Nachtisch oder um den Bruder? Habt ihr so etwas wie eine Regel aufgestellt: Am Tag nur einen Nachtisch? Hast du inzwischen mit ihr mal in aller Ruhe gesprochen? … Die Stuhlaktion ist ja ein wichtiges Signal an euch Eltern. Da geht es jetzt erst einmal darum, es zu verstehen, statt Konsequenzen folgen zu lassen. Viele Grüße Uta
Falls du mehr wissen möchtest, kannst du dich gerne per Mail bei mir melden. LG Uta
Liebe Uta,
dank dir, das Angebot nehme ich gern an…
Liebe Grüße, Melanie
Bislang wusste ich zwar noch nicht, dass man das „logische Konsequenz“ nennt, aber es erscheint sehr einleuchtend. Beim Thema Zähneputzen reicht bei uns noch das bloße Schulterzucken und die Ankündigung, dass wir eben nicht putzen, wenn dabei zu viel herumgehampelt, Geschichten erzählt, dauerhaft gesungen oder auf die Zahnbürste gebissen wird. Ihr Sorge, dass dann die „Zahnmännlein“ kommen, ist noch so groß, dass sie sofort in Tränen ausbricht und darum bittet, endlich die Zähne geputzt zu bekommen 🙂
Oh, was es beim Zähneputzen alles für Gestalten gibt: „Kleine Monster“ bei Dorthe und „Zahnmännlein“ bei dir. LG Uta
bei uns funktioniert das schon beim Kleinen….Der Buchtitel gefällt mir und ich nehme gerne an der Verlosung teil
LG
Kathrin
Ich war oft genervt von in der Wohnung herumliegenden Sachen. Ich wollte einfach nicht mehr reden, erinnern, selber wegräumen. Da wir immer schon mit logischen Konsequenzen gearbeitet haben wurden wir kreativ und haben uns eine Lösung für das Problem ausgedacht. (die Sache mit dem Müllsack haben wir probiert hat aber nicht zu uns gepasst)
Für jedes Teil das ich selber weggeräumt habe musste mein Sohn mir 10cent von seinem Taschengeld geben (bzw. hat er es gar nicht erst bekommen). Die logische Begründung war die: Wenn du deine Sachen nicht selber wegräumst dann musst du jemanden dafür bezahlen dass er es für dich tut. Da das Geld ihm wichtig war hatte sich das Problem ziemlich schnell gelöst.
Die Zeiten sind allerdings lange vorbei deshalb ist das Buch nicht interessant für uns. Die Frage nach logischen Konsequenzen bleibt es aber nach wie vor. Sie wird mit dem Älter werden nur noch diffiziler…ist jedenfalls mein Eindruck.
Viele Grüße
Melanie
„die Sache mit dem Müllsack haben wir probiert hat aber nicht zu uns gepasst“ – Das finde ich klasse, dass ihr guckt, was zu euch passt. Danke für den Kommentar! Uta
Liebe Uta,
ich habe gerade am Wochenende eine logische Konsequenz bei einem Freund beobachtet. Seine Tochter (8) wollte Schokolade essen, hatte aber ihr Mittagessen stehen lassen. Der Vater bestand darauf, dass sie erst etwas Nicht-Zuckriges isst, damit sie nicht mit Schokolade ihr Hungergefühl beruhigt. Sie wählte einen Apfel. Halber Apfel – halber Riegel Schokolade. Sie war nicht begeistert, aber sie aß den selbstgewählten Apfel und genoss anschließend ihre Schokolade.
Ich habe noch einen Buch-Tipp zum Thema: „Ich trödel doch nicht, sagt Max“ von Dagmar Geisler. Meine Tochter (11) liebt dieses Bilderbuch immer noch so sehr, dass sie es beim letzten Aussortieren wiederum in ihr Bücherregal zurück gestellt hat. Herzensgruß Anja Louisa
Liebe Anja Louisa (an Louisa muss ich mich noch gewöhnen), klasse Beispiel, vielen Dank! Und sogar noch ein Buch-Tipp. Das ist eine echte Bereicherung. Viele, liebe Grüße, Uta
Es gehören starke Nerven dazu, wenn das Kind mit Absicht den Stuhl auf die Erde knallt, und
die Eltern sich fragen sollen, warum macht mein Kind das! Falls es in der Tat ungerecht behan-
delt wurde, muss darüber gesprochen werden. Die Konsequenz in diesem Falle wäre, die Spar-
dose zu plündern, um den Stuhl reparieren zu lasswen. Welches Möbelstück wäre bei nächster
Gelegenheit an der Reihe? M.
Liebe M. :-),
die Antworten finden sich sicher nicht in dem Moment, wenn das Holz splittert. Aber sich die Frage nach dem „warum“ zu stellen und zu beantworten, könnte sich schonend auf das restliche Inventar auswirken. Viele, liebe Grüße, deine Uta
Liebe Uta,
ich hatte früher schon einen Kommentar geschrieben, ich glaube, der ist nicht angekommen … Ich bin verwirrt. 😉
Wer bei uns keinen Helm aufsetzt, darf nicht auf das Fahrrad. Wer keine Gummistiefel anzieht, darf bei Regen nicht mit raus. Es gibt viele Beispiele. Leider auch viele, bei denen die Konsequenz nicht immer logisch ist. Weil ich mich in den Momenten machtlos und überfordert fühle. Den Kontakt herzustellen zum großen Herzbuben ist oft eine Herausforderung, bei Mini funktioniert das prima.
Um das morgendliche Trödeln beim Anziehen zu beschleunigen, gibt es die Ansage, dass alle fertig umgezogen sind, wenn ich aus dem Bad komme. Die Zeit ist also reichlich bemessen. Wer nicht umgezogen ist, geht im Pyjama in die Kita. Wenn ich das gerade so lese, klingt das irgendwie fies.
Liebe Grüße,
Frieda
Liebe Frieda, der erste Kommentar ist wirklich nicht angekommen. Nie würde ich einen von dir löschen, schon aus Angst vor den logischen Konsequenzen 🙂 Danke für die vielen Beispiele! Aber bitte die Herzbuben bei Sommerregen auch mal barfuß raus lassen. Das ist sooo schön. Liebe Grüße und danke fürs zweimal schreiben! Uta
Unser 3jähriger mag es – wie so viele Kinder – mit Wasser zu spielen. Zuletzt hat er mit einer Gießkanne eine Bodenvase gefüllt. Da passt viel rein, aber wohl doch nicht so viel, wie unser Sohn es gern gehabt hätte 😉 Das Wasser lief über und zwar nicht zu knapp. Und unser Sohn „durfte“ das Wasser aufwischen. Seitdem passt er auf.
Hach, wenn’s nur das Trödeln wäre. Mein 3-Jähriger bekommt neuerdings schlimme Wutausbrüche in denen er (sogar mich) schlagen will und wilde Drohungen von sich gibt. Richtig schlimm. Zum ersten Mal weiß ich nicht weiter. Ich versuche auch naheliegende Verbote, aber so richtig klappt das nicht und Leben mit Drohungen gefällt mir auch nicht.
Liebe Uta, weiß du da vielleicht auch einen Rat?
Schöne Grüße
Jutta
Liebe Jutta, magst du mir per Mail schreiben, dann könnten wir auf dem Weg korrespondieren? LG Uta
Da mus sich nun meinen senf dazugeben, weil mir so eine simple, typische Situation einfällt. Meine Maus ist nun gut 3 1/2 und so vor einem knappen Jahr schätze ich wollte sie partout, obwohl sie ihre Gummistiefel nicht anhatte, draußen in die heißgeliebe Regenpfütze hüpfen. Nachem ich merhmals protestiert habe, erklärte das sie eben besagtes passenderes Schuhwerk nicht anhat und dennoch die Nachfrage bekam,w arum denn nasse Füße schlimm sind, beschloss ich „loszulasen“. hihi Ich muss dazusagen, es war nur direkt in unserer Straße, wir hatten also nicht weit nachhause und so erkannte ich das der einzige Weg zu iher Erkenntnis eben ist die Erfahrung machen zu dürfen. Also gings ab in die Pfütze, Schuhwerk, Hose und Strumpfhose klitschenass und plötzlich wurder Madame auch ziemlich rasch kalt (es war Herbst). Sie verstand dann warum nasse Füße, Schuhe und Kleidung grade im Herbst sich unangenehm anfühlen und das man dann krank werden kann wenn einem danach kalt wird. Ich denke immer gerne daran zurück. Logische Konsequenz… herrlich. Den nassgefühlten weg nachhause musse sie dann eben auch aushalten und daheim wars anschließend umso kuscheliger. 🙂 Lg, MamaMia
Meine Zwei sind 3 und 1,5 Jahre alt. Gestern schubste die Grosse den Kleinen, der tat sich weh. Ich war sauer und schimpfte und schimpfte und schimpfte. Die Grosse musste sich entschuldigen, was ihr schwerfiel. Sie erklaerte mir, dass sie sich geärgert hatte und deswegen schubste. Ach, ich haette gern anders reagiert als mit einem Entschuldigungszwang, aber ich war so sauer in dem Moment. Es faellt mir schwer, es die Kinder unter sich ausmachen zu lassen.
Eine logische Konsequenz bei uns ist: Wer sich nicht anziehen laesst, bleibt im Bett. Wer Husten hat (nun gut, dafür kann man nichts…), darf kein Eis essen. Wenn mir keiner beim Aufraeumen hilft, hab ich keine Zeit fuer ein Buch.
Manchmal bin ich superunsicher, ob das alles so richtig ist, vor allem bei Geschwisterstreit. Wann und wie mische ich mich ein? Die beiden sind ja noch klein.
Ehrlich gesagt finde ich, dass man sich in diesem Alter unbedingt einmischen muss. Wenn eine Dreijährige ein 1,5-jähriges Kind schubst oder haut, ist doch klar, wer stärker hauen kann, wer zuerst umfällt… Außerdem finde ich, dass man die Kinder in eine Gewaltspirale laufen lässt… Ich habe dass so gehandhabt, dass ich mir angehört habe, wo das Problem lag und dann mit dem Kind oder beiden Kindern (sobald das sprachlich möglich war) versucht, eine Lösung zu finden, die für BEIDE annehmbar war… Wenn man das mit den Kinder immer wieder „übt“, wenn sie Streit miteinander haben, können sie es irgendwann alleine, so dass man dann nicht mehr eingreifen muss…
Logische Konsequenzen finde ich gut, sie sollten jedoch nicht als „Retourkusche“ missbraucht werden. Wann im er ich mich bei einer logischen Konsequenz als „überlegen“ fühle, ist es falsch. Auch sollte nie die Erklärung fehlen. „Kein zähneputzen – kein Eis“ geht in meinen augen auch nicht. Unsere Ansage an unsere 2jährige war „Du darfst Süßes essen, wenn du dir die süßen Essensreste von den Zähnen schrubbst, sonst gehen sie kaputt. Wenn du das nicht machst, gibt es nichts Süßes, damit die Zähne nicht kaputt gehen. Die brauchst du noch.“ Wenn sie was zebricht, dreckig macht, dann machen wir es gemeinsam sauber. Man sollte auch bei logischen Konsequenzen nie gegeneinandef arbeiten. Wie sollen Kinder sonst Kompromisse und Hilfsbereitschaft lernen? Ich drohe auch nie, den kontakt abzubrechen. Kein „Ich geh dann alleine“. Ich will nicht, dass mein kind mir aus Angst nachläuft. Das ist kein lerneffekt. Ich verlange kein „Komm sofort mit, sonst…“. Wenn wir kaufen gehen u sie noch Rolltreppe fahren will, gut. Mein Mann möchte auch mal länger in der Elektroabtl stöbern. Wir handeln aus, wie oft, zb 2 x und dann folgt sie in der Regel ohne Murren. Ich hab meinen Mann ja auch noch nie brüllend über der Schulter aus der Elektroabtl gezerrt.