Mir gefällt der Gedanke, dass wir alle gemeinsam durch die Zeit reisen. Diese Reise verstehe ich als wunderbare Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Tag für Tag. Damit das voran geht, schreibe ich gelegentlich Erkenntnisse in mein Weiterentwicklungs-Buch. Es sind Fundstücke aus Zeitungen oder Büchern oder Worte von Freunden.
Da stehen so Sätze wie:
In vielen Lebensbereichen bin ich viel zu zurückhaltend und zeige mich zu wenig. Das sind vielleicht 70 Prozent Uta. 2015 ist Schluss damit. Und ich bin auch bereit, dafür das eine oder andere einzustecken.
Das schwache Ich lädt die anderen ein, es zu dominieren, und dann jammert es darüber, übervorteilt worden zu sein.
Es ist der Zweifel an mir selber, der mir Einbrüche beschert in das grenzenlose Vertrauen in meine Kinder.
„Ich behandele die Heranwachsenden als Menschen, nicht als Kinder, nicht als Jugendliche, nicht als Pubertierende.“ (eine Trainerin der CoachingAcademie auf die Frage, warum sie so gut mit den Halbwüchsigen zurecht kommt)
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Ich gebe auf, etwas über mich beweisen zu müssen. Mein Sein reicht völlig. Buddhisten sagen: „Es gibt nichts zu erreichen. Jetzt geh los.“
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Ich darf nicht so empfindlich auf Kritik reagieren. Ich übe, ohne Anerkennung von außen zu sein.
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Was hilft mir, das Leben voll auszuschöpfen?
– nicht so um sich selber kreisen, nicht jedem Gefühl auf den Grund gehen müssen; man ist mal schlecht drauf, na und?
– mich immer wieder herausfordernden Situationen zu stellen: kleine Mutproben täglich erweitern die Möglichkeiten
– mich mit Schönheit umgeben, selber schön sein; ich mag das Blogger-Motto „Beauty is where you find it“, mir gute Kleidung gönnen, Pflege, gutes Essen genießen, von schönen Dingen umgeben sein
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Ich mag es nicht, wenn Leute Filme mit Happy-End oder Bücher, die lustig sind, für oberflächlich halten. Warum bloß sprechen wir der Fröhlichkeit ab, etwas mit der Realität zu tun zu haben, während wir Leiden gerne mit Tiefgang gleichsetzen?
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Unser Freund, Vater einer vierjährigen Tochter, hat
diesen Artikel über ein junges deutsches Paar gelesen, die ihre Elternzeit in Asien verbringen.
Dort wird geschildert, dass besonders die Burmesen so freundlich auf Kinder reagieren:
„Ein gehobenes Restaurant in Mandaly. Draußen knattern Mopeds über die staubigen Straßen, ein paar Fahrradrikschas zockeln hinterdrein. Wir bestellen Salat aus fermentierten Teeblättern, Melonensaft, man reicht uns Palmzuckerstückchen zum Tee. Tom haut den Kellner mit einer leeren Plastikflasche. Ich zucke zusammen. Wie war das noch? Nicht schimpfen! Die hübsche Kollegin des Kellners lacht hell auf, nimmt Tom die Flasche ab und schlägt ihrerseits nach dem jungen Mann. Kinder dürfen Kinder sein. Erwachsene offenbar auch.“
Nachdem unser Freund diesen Artikel am Frühstückstisch gelesen hat, sagte er: „Ich bin ein Burmese.“
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Ich mag, dass der Chefredakteur von „Titanic“, Tim Wolff, sich nicht mitreißen lässt von der kollektiven Angst und Betroffenheit über die Bluttaten in Paris, sondern im Interview auf die Frage, was mögliche Reaktionen eines Satire-Magazins auf diese Morde sein könnten, sagt:
„Ich würde eher die Parole ausgeben, terrorfeindliche Witze zu machen, weil – wenn man sich jetzt hinstellt und sagt, jetzt müssen wir ganz viel Mohammed-Karikaturen machen, beleidigt man auch sehr viele Menschen, die Satiriker nicht töten wollen.“ (
hier zu dem ganzen Interview von Sven Lorig im Nachtmagazin der ARD mit Tim Wolff, das mich sehr beeindruckt hat)
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„Ich würde von einem Wechsel der Religion abraten, der ist für die meisten viel zu schwierig … Bleibt doch in der Tradition eures Landes verhaftet. Zu euch Deutschen passt das Christentum, zu uns Tibetern der Buddhismus. Religion muss man ernst nehmen, die kann man nicht wie eine Mode wechseln.“ (der Dalai Lama anlässlich seines Besuches im August 2014, zitiert im Hamburger Abendblatt vom 27.8.2014)
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„Mir gefällt der Gedanke, dass wir die Toten auch dadurch ehren können, dass wir froh an sie denken. Warum müssen wir traurig sein, wenn wir uns an sie erinnern?“ (meine Freundin, ich fürchte nicht ganz wörtlich)
Der Ausdruck, dass wir alle gemeinsam durch die Zeit reisen, stammt aus dem Film
„Alles eine Frage der Zeit“ von Richard Curtis
(Autor von „Tatsächlich …Liebe“, „Notting Hill“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“). „Alles eine Frage der Zeit“ handelt von Tim, der von den Männern seiner Familie die Fähigkeit geerbt hat, in die Zeit zurückzureisen. Tim nutzt diese Fähigkeit, um Schlüsselszenen in seinem Leben noch einmal zu erfahren und sich dort liebevoller, entschiedener und leidenschaftlicher zu verhalten. Am Ende merkt er, dass er den Zeit-Reisen-Hokuspokus nicht mehr braucht und von nun an jeden Tag so angeht wie auf seinen Vergangenheits-Trips. Ich liebe diesen Film. Er ist eine große Liebeserklärung an die Idee „Familie“, voller Wärme und Humor.
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Sich immer fröhlich weiter entwickeln.
Eure Uta
Liebe Uta, danke für diesen Post mit den schönen Gedanken. „Es ist der Zweifel an mir selber, der mir Einbrüche beschert in das grenzenlose Vertrauen in meine Kinder“ wird meine Tageslosung.
Liebe Uta,
danke fürs Gedanken teilen! Ein Großteil davon könnte in meinem Büchlein stehen… 🙂
Lieben Gruß
Gabi
Liebe Uta,
das ist eine schöne Sammlung.
Mein Trubel lässt die Zeit für Muße leider nicht so ausgeprägt zu. Aber der große Herzbube ist ganz bei dir. Er bat mich gestern um ein Naschi. Als ich ihm eins anbot, sagte er: „Warte mal, ich muss mich erst fröhlich machen.“
Liebe Grüße
:-)))))
Danke für diese persönlichen Einblicke.
Ich führe mittlerweile auch eine Best life Liste.
Heute schreib ich ein bisschen ab 😉 Danke!