Hier seht ihr mein „Best-Life“-Buch. Alle paar Tage halte ich eine Erkenntnis über mein Leben darin fest.
Früher habe ich Tagebuch geschrieben und darin mein Herz ausgeschüttet.
Mein „Best-Life“-Buch ist konstruktiver. Die Erkenntnis steht im Vordergrund, nicht irgend ein Kummer. Das hilft mir, wieder auf meine Spur zu kommen und mich weiter zu entwickeln.
Häufig halte ich auch Schönes darin fest. Das verstärkt die Freude, macht mich dankbar für mein Leben und zieht noch mehr Freude an.
Ein Geheimnis glücklichen Lebens ist es, sich von Zeit zu Zeit zu fragen: „Bin ich noch auf meiner Spur oder möchte ich etwas verändern?“
Das habe ich bei John Izzo gelesen, der 235 ausgewählte Menschen zwischen 59 und 105 Jahren nach ihren Ratschlägen für ein erfülltes Leben gefragt hat.
„Das Geheimnis, das ich aus all den vielen Interviews herausgehört habe, lautet also: Höre nie auf, dich zu fragen, ob du der Stimme deines Herzens folgst. Prüfe, ob das Leben, das du führst, auch das deine ist. … Die Menschen, denen ich im Rahmen des Projekts begegnet bin, haben sich diese Fragen immer und immer wieder gestellt und wie ein Segler, der auf hoher See gegen starken Wind aufkreuzt, haben sie ständig … kleine Kurskorrekturen vorgenommen, um am Ende genau dort anzukommen, wo sie hinwollten.“ (Izzo, S. 68)
Das hat mich beruhigt. Ich dachte schon, ich übertreibe das mit dem Reflektieren.
Die Postkarte benutze ich als Lesezeichen. Es ist ein Foto von Georg Karlstetter als Karte erschienen im Freudensammler Verlag 2009 |
„Mich wieder auf Spur bringen“ heißt für mich, die Gedanken zu wählen und aufzuschreiben, die ich denken will.
Denn mit den Gedanken und den Emotionen verhält er sich wie mit der Entenmutter und ihren Küken*: Die Emotionen folgen den Gedanken, nicht umgekehrt.
Manchmal schreibe ich nur einen Satz, zum Beispiel:
Immer schön darauf achten, von welchen Gedanken man sich leiten lässt, und natürlich fröhlich bleiben
Uta
PS: Das Experiment „Freiheit“ mit Prinzessin (12) ist jetzt drei Wochen alt. Weil es sich zeigte, dass sie zu wenig Schlaf bekommt, habe ich mit ihr über die Zu-Bett-geh-Zeit gesprochen. Sie war einverstanden, spätestens um 22 Uhr im Bett zu liegen. Den Tag über mit Medien und Hausaufgaben läuft es weiterhin gut. Stimmung und Lebensqualität sind deutlich besser. Schulisch müssen wir die Langzeitwirkungen abwarten.
Bewährt hat sich auf jeden Fall, dass beide Seiten (Kind und Eltern) mal erfahren, wie es mit weniger Grenzen läuft und dann darüber zu sprechen, wo man modifizieren möchte. Verrückterweise sind es häufig die Kinder, die sich dann selbst strengere Regeln auferlegen und auch einhalten, weil diese Regeln ja plötzlich von ihnen selber kommen.
* Dieser Vergleich stammt von dem amerikanischen Psychologie-Professor David D. Burns.
„Ich dachte schon, ich übertreibe das mit dem Reflektieren.“ – der Satz hätte auch von mir sein können! 😉
Sehr schön! Kommt Samstag gleich zum Lesefutter!
Liebe Grüße! Sonja
Liebe Uta,
ein ganz toller Beitrag. So eine Art „bestlife-buch“ wurde mir auch einmal empfohlen. Weil ich erzählte, dass ich Silvester nicht mag. Ich merke an diesem Tag immer: schwups, wieder ein Jahr rum und kaum fröhliche Momente/Ereignisse. Die schon einmal erwähnte Frau „G“ riet mir also, alle Ereignisse, Momente, Erkenntnisse schriftlich festzuhalten. Um dann zu merken: Huch, war ja doch nicht nur alles doof. Bis ich schwanger wurde, habe ich auch fleißig Einträge im Buch verfasst. Dann war ich abgelenkt. Vielleicht sollte ich wieder beginnen. Und die Frage, ob das Leben, das ich lebe, meins ist, stelle ich mir echt immer wieder. Ganz besonders, wenn ich an der Nordsee bin oder war. Ich vermisse meine „Heimat“ soooo sehr. Kann Hamburg mein Zuhause zu sein? Oder bin ich nur direkt am Meer glücklich? Geht nicht beides? Ich habe leider noch immer keine Antwort gefunden.
Dein Experiment Freiheit finde ich übrigens gigantisch!
Liebe Grüße,
Dorthe
Ja, wir Menschen sind doch meist Riesen-Stümper, wenn es um die Macht der Gedanken geht. Wer soll auf unsere Gedanken achten, darin aufräumen, entrümpeln und den Fingerzeig in die richtige Richtung geben, wenn nicht wir selbst. Sonst sind wir fremdgesteuert. Möglicherweise unbewußt von unseren eigenen Gedanken. Danke für den schönen *Gedanken*-Anstoß!
Die Idee mit dem Best-Life Buch gefällt mir sehr. Ich reflektiere zwar auch immer wieder, allerdings nur in meinem Kopf. Dabei kann es leicht passieren, dass man sich vom Wesentlichen entfernt. Außerdem ist es nicht so endgültig, wie etwas aufgeschriebenes. Die Idee mit dem Buch werde ich auch mal aufgreifen und ausprobieren! Danke!