Die Online-Coachings gehen zu Ende und wir nehmen ein Kind aus Afghanistan bei uns auf.
Seit einer Woche laufen drei Online-Coachings und es sammelt sich eine Fülle von Material hier. In den nächsten Tagen werde ich das erste Protokoll eines der Coachings posten. Ich will mich sputen, denn in einer Woche bekommen wir Familienzuwachs. Davon habe ich euch noch gar nicht erzählt: Wir nehmen für einige Wochen ein Kind aus Afghanistan bei uns auf, das in Hamburg am Herzen operiert wird. Nachdem mein Mann im Fernsehen eine Dokumentation über eine Familie gesehen hat, die – vermittelt von einer Stiftung – ein krankes Kind beherbergt hat, ließ uns die Idee nicht mehr los. Vor wenigen Wochen nun bekamen wir Bescheid, dass Sadia*, sieben Jahre alt, zu uns kommen wird.
In Afghanistan können Kinder mit einem Herzfehler, meist ein Loch in der Herzscheidewand, bisher nicht operiert werden. Dafür haben die Kliniken im Land weder die entsprechenden Fachärzte noch die technische Ausrüstung. Ohne den Eingriff aber würden diese Jungen und Mädchen die Pubertät nicht überleben. Die Hamburger Stiftung ermöglicht Kindern, die in Kabul untersucht wurden und für eine solche Operation in Frage kommen, hier behandelt zu werden. Weil die Eltern nicht mitreisen können, bringt ein Team aus Pflegern und einem Dolmetscher die Kinder aus Afghanistan nach Hamburg. Die Zeit vor und nach der Operation verbringen sie die Zeit bei Gasteltern. Wenn sie sich nach einigen Wochen erholt haben, fliegt das Pflegeteam mit ihnen zurück nach Kabul, wo sie sehnsüchtig von ihren Eltern erwartet werden.
In der Katzenklo-Familie stellen wir uns gerade darauf ein, eine Siebenjährige zu Besuch zu haben. In unserem Auto gibt es jetzt wieder einen Kindersitz auf der Rückbank, mein Mann und Prinzessin haben am Samstag in der Bücherhalle „Yakari“-Filme ausgeliehen, Arbeitskollegen haben uns große Tüten mit Kinderkleidern gebracht und in den nächsten Tagen richten wir das Dachzimmer so ein, dass nicht nur Sadia, sonder auch Prinzessin oder ich mit ihr dort schlafen können.
Hier geht es demnächst weiter mit den Protokollen der Online-Coachings und ich werde über unsere Zeit mit Sadia berichten.
Ich liebe mein Leben!**
Eure Uta
* Name verändert
** Neu statt „Immer fröhlich bleiben“.
Großartige Sache das!!!!
Ich ziehe meinen Hut vor euch! Toll!
Wow, Hut ab vor Euch und Eurem Engagement. Und alles Gute für die Zeit mit der Kleinen!
Wow, da bin ich gespannt auf Eure Erfahrung. Eine tolle Sache, vielen Dank, dass Ihr den Mut dazu habt!
Da drücke ich sogar ganz fest die Daumen, ja!
Liebe Grüße!
Sehr cool! Ich drücke die Daumen!
Liebe Grüße,
Jule*
Toll. Unser großer Sohn wurde mit knapp 6 am Herz operiert, das war eine große Sache für uns, für die Herzspezialisten ein Routineeingriff. Nach 8 Tagen war er wieder zuhause. Nach 3 Wochen wieder im Kindergarten und nach 6 Wochen fast der Alte. Aber eben nur fast. Irgendwas macht diese intensive Erfahrung doch was mit den Kindern…
euch und Sadia alles erdenklich Gute!
Die Steffifee
Wie schön! Ähnliches gibt es hier auch, die Schüler unserer Schule laufen regelmäßig Runden im Jardin du Luxembourg um Spendengelder zu sammeln. Und jedes Jahr kommt eine Gastfamilie oder ein Chirurg in die Klassen um zu berichten und Fragen zu beantworten. Jedes Mal ein voller Erfolg! Aber selbst ein Kind aufzunehmen ist natürlich noch viel besser! Alles Gute Euch und herzliche Grüße aus Paris!
Liebe Uta,
ich glaube, die Kleine wird in euch sehrsehrsehr tolle und liebevolle Gasteltern haben!
Wir freuen uns auf sie …
(auf die ersten Protokolle übrigens auch;-))
Einen schönen Osterabend für euch!
Liebe Grüße,
Dorthe
Liebe Uta,
Die kleine Sadia hat da in ihrem Unglück einen Glückstreffer gelandet!!! Wie gut, dass Sie auf Euch gestoßen ist. So eine Operation ohne Eltern in einem fremden Land mit fremder Sprache ist schon eine ganz schöne Herausforderung! Aber sie wird auch eine Menge mitnehmen aus ihrer Erfahrung, und wer könnte sie da besser unterstützen als Ihr!
Aus eigener Erfahrung als 6-Jährige und den zahlreichen Erfahrungen mit unserem Jüngsten ist Krankenhaus eine intensive Zeit, aus der man neben den Ängsten, Schrecken und Schmerzen aber auch viel Positives herausholen kann. Wichtig war für mich in der Angebundenheit ans Bett immer die Struktur, also das Wissen, worauf ich mich freuen kann, welchen Besuch, welches Spiel, welchen Film (damals noch ARD, ZDF, Punkt). Nach dem Krankenhausaufenthalt konnte ich lesen, kalligrafieren, Schach spielen, tropffrei Orangen schälen, die Hitliste rauf- und runtersingen, Daktari in- und auswendig, ein paar Sätze Türkisch, über böse Krankenschwestern lästern (die gibt es ja heute nicht mehr) und einen Meter weit Sandkissen werfen. Ich hatte meine Mutter für mich gehabt wie sonst nie wieder in meinem Leben, und auch sonst die Aufmerksamkeit der ganzen lieben weiten Familie. Mein Patenonkel hatte ein Spiel für mich erfunden. In der Schule gab es hinterher ein Empfangsbanner für mich und jede halbwegs passable Note wurde mit Applaus wegen „trotzdem“ entgegengenommen. Das ganze in den 70er-Jahren, in denen man nicht gerade zimperlich war. Im Vergleich dazu gibt es heute als Extras: viel weniger Schmerzen, liebevolle Versorgung, durchgehende Anwesenheit von Betreuungspersonen, besseres Essen (?), ein Spielzimmer und kürzere Krankenhausaufenthalte.
Hut ab, dass Ihr eine solche Aufgabe übernehmt! Es ist nicht einfach, sich mit einem kleinen Patienten tage- bis wochenlang auf engem Raum zu befinden. Sich nicht frei miteinander verständigen zu können ist sicherlich eine weitere Herausforderung.
Alles, alles Gute! Ich bin gespannt, auf die ersten Berichte.
Da wir (leider) über eine gewisse Expertise im Bereich Krankenhausbeschäftigung verfügen, auch für Zeiten absoluter Bettruhe und gegen Zimmerkoller (von Patient und Begleitung), stehe ich gerne zur Verfügung wenn mal frische Anregung oder Kollerfrustablassen gut täte.
Herzliche Grüße aus Brüssel,
Charlotte
Liebe Charlotte, danke für deine Worte!!! Welch erfrischende Erinnerungen aus dem Krankenhaus! Klinik als Lernort – so kann man es auch sehen. Und danke für das Zur-Verfügung-Stehen für Anregungen und Kollerfrustablassen. Bei Bedarf komme ich gerne darauf zurück.
Herzlichst, Uta
Liebe Uta,
das klingt ja toll – Hut ab! Könntest du evtl. die Stiftung nennen, die das organisiert?
Viele Grüße
Nele
Ich wünsche euch von (zum Glück gesundem!) Herzen eine Heil bringende, erstaunliche, wunderbare, Halt gebende Zeit mit eurer Pflegetochter! Sie wird es sicher schön haben bei euch und so Angst und Heimweh ab und an vergessen können. Ich drücke die Daumen, dass alles so wird, wie es soll!
Herzlicher Gruß
Steffi
Wahnsinn!
Tolle Sache!
Ich wünsche euch das Beste und freue mich auf die nächsten Berichte!:)
Viele Liebe Grüße
Katrin