Abendlicher Ausklang 

 06/06/2016

Gedanken zum Tag:
  • Ich bin froh über ein Erlebnis heute mit dem Kronprinzen (18). Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung darüber, ob er das Auto nehmen darf oder nicht, um sich mit einem Freund zu treffen. Nun herrscht hier schon lange nicht mehr das Tiefdruckgebiet „Uta“, sondern ein stabiles Hoch, dessen Name mir entfallen ist. Deshalb sah ich keinen Grund dafür, dass man nicht das Fahrrad nehmen könne. Zunächst war der Prinz verstimmt, später kehrte er heim und konnte sogar vermelden, dass ihn das Radeln erfrischt habe. Das hat mich sehr gefreut. Von meinem Coaching habe ich mitgenommen, dass viele Menschen lieber im Recht und unglücklich sind, als im Unrecht zu sein und glücklich. Wie schön, dass der Sohn sich heute gegen die Rechthaberei entschieden hat.
  • Seit gestern schon beseelt mich folgendes Zitat: „Wenn Sie das Leben verändern, um es besser werden zu lassen, wäre Ihr Ausgangspunkt Unzufriedenheit. Eine Menge Leute gehen genau so vor. Sie sind nicht besonders zufrieden, und ihre tatsächliche Wirkung auf die Welt ist noch geringer, als es scheint. … Wenn Sie (aber) das Leben so lassen, wie es ist, werden Sie herausfinden, dass es Sie bestätigt und Sie unterstützt. Immer.“ (Ron Smothermon: Drehbuch für Meisterschaft im Leben. Bielefeld 2007, Seite 237/238)

 

  • Ein Bekannter erzählte mir heute von seinem Sohn, 19. Der habe nach einem Semester sein Studium abgebrochen und jetzt wolle er etwas studieren, das – so findet der Vater – auch nicht zu ihm passe. Und überhaupt würde er immer genau das Gegenteil von dem tun, was er ihm sage. Warum macht er es sich so schwer, musste ich denken. Warum kann er seinem Sohn nicht sagen: „Dir steht von uns Eltern das Budget xy für deine Ausbildung zur Verfügung. Mach, was dich interessiert. Wir vertrauen dir.“ Das Schöne ist: Wenn Eltern es schaffen, diesen Vertrauensvorschuss zu geben, kann es passieren, dass sie um Rat gebeten werden.
  • Heute habe ich – den Kopf im Schatten, meine weißen Beine in der Sonne – in Alfie Kohns neuem Buch „Der Mythos des verwöhnten Kindes“ gelesen. Besonders beeindruckt hat mich seine Feststellung, dass Eltern jeder Generation schon behauptet haben, die jeweils aktuellen Kinder würden keine Grenzen mehr kennen, seien so verwöhnt und so narzisstisch wie keine Generation davor. Und noch nie habe es auch nur eine Untersuchung gegeben, die das in irgendeiner Weise belegt hätte. Es wird einfach nur behauptet.

Immer fröhlich schlafen.
Eure Uta

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Uta


Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

Deine, Uta

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