ch Dank Eckhart Tolle konnte ich das Sein unseres Sohnes genießen.
Gestern hat die Katzenklo-Familie den Kronprinzen (21) zum Flughafen gefahren, wo er seine Reise nach Hongkong antrat. Vier Monate verbringt er an der Küste Chinas in einem Auslands-Semester. Kurz vorher war noch viel zu regeln: Vom Waschen der Sneakers-Schuhbänder über das Besorgen einer Brille bis hin zum Einreichen von Arztrechnungen. Und dann war ich vergangene Woche auch noch kurz bei meinem Mann in München.
Das viele Hin und Her, das Abreisen, Ankommen und wieder Abreisen, lässt die Wäscheberge und die Koffer-Listen wachsen. Immer strebt man weg vom Augenblick, hetzt den Haken nach, die man hinter die Punkte auf die Liste setzen möchte, verfällt dem Irrglauben, in der Zukunft gäbe es eine Zeit, wo alles fertig wäre. „Erledigen“ – für mich ist es das Unwort des Monats.
Dann schickte mir aber die Beste aller Freundinnen den Link zu einem Video, in dem Oprah Winfrey mit dem spirituellen Lehrer Eckhart Tolle über sein Buch „Eine neue Erde“ spricht (auf Englisch, aber gut zu verstehen). „Hach“, kann ich nur sagen und friedvoll seufzen. Diese beiden inspirierenden Menschen zu hören, ist Labsal für die Seele. „Du kennst sein Buch doch schon in- und auswendig“, meinte mein Mann. „Ja, schon“, erwiderte ich, „aber hier geht es nicht um Informationen oder Zusammenhänge, die man schon weiß oder nicht weiß, sondern darum, sich tief in seinem Inneren von diesen Weisheiten berühren zu lassen.“
In der ersten Folge der Gesprächsreihe von Winfrey und Tolle tauschen sich beide darüber aus, wie es ist, in der Natur zu sein und zum Beispiel in der Betrachtung einer Blume zu versinken. Sie nicht zu benennen und zu bewerten, sondern das Wunder zu spüren, das sich in ihr offenbart.
„Was Blumen, Kristalle, Edelsteine oder Vögel betrifft“, schreibt Eckhart Tolle, „so spürt bisweilen jemand, der nur wenig oder gar nicht gegenwärtig ist, dass mehr daran ist als die rein physische Erscheinungsform, und wird, ohne zu wissen, dass dies der eigentliche Grund für die vom ihm gefühlte innere Verbindung ist, davon angezogen.“ (Seite 14)
Als ich weiter dem Gespräch folgte, kam mir der Gedanke, dass das, was für Blumen oder Kristalle gilt, auch für unsere Kinder gilt. Ganz besonders für die Kleinen. Bei ihnen wird der unmittelbare Ausdruck von Leben noch nicht so vom Verstand gebremst. Und nichts macht mehr Freude, als mal innezuhalten und ihnen einfach zuzuschauen.
Nun schätzt es der Kronprinz wenig, wenn Mutter ihn verliebt beim Kofferpacken betrachtet. Aber Eckhart Tolles Worte hatten allen Stress, der so kurz vor einer Reise entstehen kann, von mir genommen. Statt unseren Sohn zu nerven mit dem, was er dringend noch besorgen, aufräumen oder erledigen müsste, statt dem Impuls zu folgen, ihn verändern zu wollen (er sollte mehr schlafen, weniger Kaffee trinken, defensiver Auto fahren ….) konzentrierte ich mich mehr und mehr auf sein pures Sein. Und plötzlich war da diese Nähe. Wir beschlossen, noch in die Stadt zu fahren und etwas zu tun, was er besonders liebt: durch einen Elektronik-Fachmarkt zu streifen. Ich hatte sowieso vor, mir nach Jahren ein neues Smartphone anzuschaffen. Er beriet mich begeistert, ich war mit ihm in seinem Element, und zwischen den neuesten Errungenschaften der digitalen Welt und später in seinem Lieblings-Café hatten wir unsere Blumen-Momente.
Diese Zeit, die wir am Freitag miteinander hatten, ist mir sehr wertvoll. Jetzt, wo er so weit weg ist.
Ich bin dankbar, dass ich durch den Podcast noch zur Besinnung gekommen bin. Mir ist klar geworden, wie schnell wir den Gedanken verfallen, andere Menschen verändern zu wollen, unsere Kinder, unseren Partner … statt ihr Sein zu genießen.
Immer fröhlich für Blumen-Momente sorgen,
eure Uta
Dies ist Buch-Werbung, unbezahlt.
Danke!!!!!
Danke, liebe Uta! Ich bewundere, wie du das Gehörte gleich umsetzt.
Love, Isa
Vor 10 Jahren besuchten wir einen „KESS-erziehen-Kurs“ und sollten als Hausaufgabe „Edelstein-Momente“ mit unseren Kindern sammeln. Ich ahne jetzt, woher diese Idee kommt… Die Begrifflichkeit fand ich immer etwas merkwürdig, aber es ist wunderbar, sich diese kostbaren Momente bewusst zu machen!
Ich hatte gestern solch einen Edelstein-und-Blumenmoment.
Mein Erstklässler-Sohn (6) schreibt mir in sein Übungsheft:
„Mama, du bist so tol“
Hach.Wem würde da nicht das Herz aufgehen.
Kinder sind wunderbar und wie schön dass wir die Zeit mit ihnen genießen dürfen.
Grüße, Christina