Wie alles mit spontanem Tanzen im Wohnzimmer wieder leichter ging
Noch ein Nachtrag zur Konfirmation.
Bevor sie alle kamen,
war ich aufgeregt.
Werden wir rechtzeitig fertig? Ist die Torte aufgetaut, der Kaffee nicht zu stark? Wo ist der Zettel für die Fürbitte? Bekommen wir alle einen Platz in der Kirche?
Es war 11.30 Uhr Ortszeit, noch dreieinhalb Stunden bis zur Kirche, als der Konfirmand (auf dem Bild mit der gestreiften Krawatte) diese Musik aufdrehte.
Fußtritt für den Staubsauger, Tischdecke in die Ecke gepfeffert, jetzt wird getanzt.
Wir rissen die Arme hoch, hüpften quer durchs Zimmer, steppten bis zur Treppe. „Hey, lass das noch mal laufen.“ Hüften kreisten sich schwindelig, Prinzessin (11) lachte Tränen. „Mama, dein Tanzstil ist so krass peinlich.“ Wir grölten, schwitzten, lagen uns in den Armen. Sooooooo gut.
Die Anspannung der letzten Tage? Einfach weggetanzt.
Leben ist für mich ohne Musik nicht denkbar. Ich meine jetzt nicht unbedingt die Etüde am Klavier. Ich meine das Aufdrehen der Anlage, die spontane Disco im Wohnzimmer, ich meine Aretha Franklin unter der Dusche, das Percussion-Solo auf dem Sideboard, der Groove bis in die Milz.
Ausgelassen, frei, jede Bewegung von tief drinnen.
Ich habe nicht viel Ahnung von Musik, hatte nie eine nennenswerte Plattensammlung. Und wenn im Autoradio was läuft, was mir gefällt, muss ich immer die anderen fragen, von wem das ist. Egal.
Tanzen und Singen – das macht das (Familien-)Leben so viel schöner und leichter.
- Aktuell lieben Prinzessin und ich „I say a little prayer“ von Aretha Franklin (20 Greatest Hits, Nr. 10). Wisst ihr, das ist der Song, den auch Ivy Quainoo mit The Bosshoss gesungen hat in diesem traumhaften roten Glitzerkleid.
- Nach einem hektischen Tag kommen wir beim Abendessen gerne runter mit Klaviermusik von Ludovico Einaudi.
- „You can do what you want“ von Cat Stevens finde ich toll für einen beschwingten Start in den Tag. („And if you want to live high, live high ….)
- Auf Höhe der ersten Düne von Hennestrand (Dänemark), unserem liebsten Entspannungsort, schieben wir im Auto gerne „Gabrielles Sang“ aus dem Film „Wie im Himmel“ ein. Dann schmettern Prinzessin (11) und ich in unserem Möchte-gern-Schwedisch
„Jag vill leva lycklig
för att jag är jag,
kunna vara stark och fri
se hur natten gar mot dag.“
„Ich will glücklich leben,
weil ich ich bin,
stark und frei sein können,
sehen, wie die Nacht zum Tag wird.“
Und die Männer im Auto rollen die Augen und prüfen, ob alle Fenster und das Dach dicht sind.
Oh ja, Ludovico Einaudi finde ich auch super! Hört sich auch gut beim Lernen.
Ich höre BOY so so gerne, in jeder Situation. Philipp Poisel auch.
Und der größte Trashsong im Moment, zu dem ich peinlicherweise unglaublich durchs Haus tanzen kann, immer und immer wieder: „Call me maybe“ von Carly Rae Jepsen.
Sehr schöne Idee!
Love
Anneke