Glückliche Familie Nr. 66: Eine Herde Fohlen 

 29/07/2012

Wusstet ihr, …

  • dass die Kinder in den Jahren vor der Pubertät nur wenig wachsen, aber dass es dann einen Wachstumsspurt von bis zu zwölf Zentimetern pro Jahr gibt
  • dass besonders die Extremitäten schnell wachsen: Jungs kriegen plötzlich so große Füße und watscheln wie Enten, bei Mädchen wachsen die Beine besonders. Nie wieder sind ihre Beine im Verhältnis zum Rumpf so lang wie in dieser Zeit. Guckt euch mal Mädchen einer sechsten oder siebten Klasse an: eine ganze Herde Fohlen.
  • dass bei mehr als 50 Prozent der Mädchen das Erscheinen der Schamhaare das erste Zeichen für den Beginn der Pubertät ist (auch die Brust entwickelt sich meist in der Startphase)
  • dass bei den Mädels nie Achselhaare und Regelblutung als Erstes auftreten
  • dass die Pubertät bei den Jungs diskreter beginnt und sie die ersten Anzeichen meist selber nicht bemerken
  • dass die Jungs eher an Körpergröße und Muskelmasse zunehmen, bevor sich die Geschlechtsorgane ausbilden
  • dass sich bei den Mädchen das Wachstum nach der ersten Regelblutung deutlich verlangsamt und sie im Durchschnitt zwei Jahre danach ausgewachsen sein werden
  • dass sie nach der Menarche im Mittel noch 7,8 Zentimeter wachsen
Kronprinz (14) mit Kaugummi-Zigarette

Das alles habe ich in dem Buch Jugendjahre von Remo Largo und Monika Czernin gelernt. Ich bin noch am Anfang und werde euch auf dem Laufenden halten, wenn mich wieder etwas anspringt. Das Buch ist im vergangenen Herbst erschienen und es gibt es bisher nur gebunden und teuer. Ich finde aber, dass es sich jetzt schon gelohnt hat.

Viele Eltern, so Largo/Czernin auf Seite 25, „nehmen die körperlichen Veränderungen, die in der Pubertät auftreten, als Bruch in der Beziehung wahr“. Plötzlich wird das Badezimmer abgeschlossen, man darf beim Shoppen nicht mehr mit in die Umkleide und selbst der trockenste kleine Kuss von Mama oder Papa wird weggewischt (Prinzessin ist kurz davor, die Stelle großräumig zu desinfizieren, nur die Katzen, die werden von ihr geküsst, egal ob sie gerade in den Wechseljahren sind oder nicht).

Ein wichtiges Merkmal der Pubertät, schreiben die Autoren, sei „die zunehmende körperliche Distanz zu den Eltern. „Die Eltern sollten diesen Wandel … aber nicht als Ablehnung und Kränkung empfinden, sondern als Aufforderung verstehen, die Beziehung zu ihrem Kind neu zu gestalten.“

Prinzessin (11) hat am Wochenende von ihrer Tante ein Buch geschenkt bekommen. „Hör mal, was da vorne drin steht“, rief sie und las mir die Widmung der Autorin vor: „Für meine Mutter, die auch meine beste Freundin ist.“        Stille         „Jetzt sei nicht traurig oder so. Aber mal ehrlich. Ich mag dich schon, aber meine beste Freundin bist du wirklich nicht.“

Ich glaube, das ist eine gesunde Entwicklung, und werde …

immer schön fröhlich bleiben

Uta

  • Ich finde, dass deine Tochter ein sehr gesundes Verhältnis zu dir hat. Die beste Freundin muss nun wirklich nicht die Mutter sein. Hauptsache sie mögen uns.

  • Hi, ich bin heute ueber Papagena auf Dein blog gestossen. Herrlich! Habe mich festgelesen und die Lachtraenen kullerten. Nun bis zur Pubertaet meines Sohnes ist es noch etwas hin, aber die Themen, die Du so beschreibst , sind einfach koestlich. Hast Du kleine Spione bei uns zu Hause stationiert? Aufraeumen usw. Den Sterbebetttest werde ich auf jeden Fall im Hinterstuebchen behalten.
    Also ich habe schon eine Erwachsene Tochter. Als unser Sohn geboren wurde, dachte ich, ach alles easy, Du kennst ja alle Situationen. Aber , oh Wunder, Jungs sind anders! Ich lernte mit Aggressivitaet umgehen, staunte, dass Jungs staendig kaempfen und sich messen. Ich rufe jetzt auch : mehr Maenner in die Kitas und die Grundschulen!!! Waere auch sehr fuer Raufecken, wo Jungs lernen fair zu kaempfen.
    Es gaebe noch viel zu sagen, zu Deinen Eintraegen. Bitte weiter so!
    Ich werde Deinen blog weiterempfehlen: verzweifelten Muettern wie auch ueberambitionierten. Entspannt Euch , macht Euch locker !!!

    LG Heike

  • Hallo,

    über den Blog Papagena bin auch ich hier gelandet und ich finde ihn klasse. Ich muß mich gleich als Leserin eintragen. Deine „Lebensweisheiten“ sind sehr erfrischend. Ich denke, ich werde hier öfters Energie auftanken gehen.

    LG Danni

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

    >