„Meine Schulzeit war schön“, sagte meine Freundin Christiane neulich, „aber die eigenen Kinder als Eltern durch die Schule zu begleiten, ist Stress pur.“
Man leide bei Misserfolgen mit und könne doch nicht helfen. Das mache einen fertig mit der Zeit.
Ich kann Christiane gut verstehen.
Täglich dieser Drahtseilakt.
Helfen oder nicht helfen? Kontrolle oder Vertrauen?
Pädagogen sagen ja immer, man solle die Kinder die Hausaufgaben alleine machen lassen, damit die Lehrer ein realistisches Bild vom Lernstand des einzelnen Schülers bekommen.
Manchmal wird ihnen das Bild dann zu realistisch.
Bei Tom zum Beispiel, der Sohn meiner anderen Freundin. Die Klassenlehrerin war nicht zufrieden mit seiner Leistung und bat meine Freundin zum Elterngespräch. Dort gab man ihr das Gefühl, sie sei eine Mutter, die sich nicht kümmere.
Wir Mütter hassen dieses Gefühl.
Jetzt sitzt meine Freundin fast jeden Nachmittag und guckt nach den Hausaufgaben, fragt Vokabeln ab, lernt mit Tom für die nächste Arbeit. Die Noten haben sich gleich verbessert. Und meine Freundin reibt sich die Augen, weil die beiden größeren Geschwister ihre Hilfe kaum gebraucht haben.
Jedes Kind ist anders, jede Mutter ist anders, jeder Lehrer ist anders, jeder Tag ist anders …
Pluralität ist anstrengend.
Auch bei uns zu Hause.
Während ich Kronprinz (15) in Schulsachen alleine lasse, habe ich bei Prinzessin (12) ständig das Gefühl, ich müsste ihr auf den Fersen sein.
Ich will ihr Misserfolge ersparen, will, dass sie den Anschluss nicht verpasst, habe Sorge, dass sie völlig die Freude an der Schule (äh, welche Freude?) verliert.
Dabei sprechen wir von einem Kind, das sich im Alter von drei Jahren das Schleifebinden selber beigebracht hat, das allein Fahrradfahren gelernt hat, schon als Baby genau wusste, was es wollte.
Deshalb ist mein Vorsatz für 2013:
- ich bespreche regelmäßig mit Prinzessin, ob und welche Hilfe sie möchte
- ich achte darauf, dass es ihr und mir dabei gut geht
- ich habe Vertrauen darauf, dass sie ihren Weg in der Schule geht
Die Kärtchen-Methode habe ich von John Izzo. Er rät, seinen wichtigsten Vorsatz (nicht mehrere!) prägnant und positiv auf ein Kärtchen zu schreiben, immer mit sich herum zu tragen und mehrmals am Tag bewusst an zu schauen.
Eine Studie belege, so Izzo, dass diese Methode des Bewusstmachens erfolgreicher sei als die Festlegung von Schritten zum Erreichen eines Ziels.
Was ist euer wichtigster Vorsatz für 2013?
Immer schön fröhlich keine Sorge, sondern ein Kärtchen mit sich herum tragen
Uta
Mein wichtigster Vorsatz für 2013 ist… es überleben. Manchmal sind die Berge so hoch, dass man nicht glaubt, dass sie zu schaffen sind. Da fällt es manchmal schwer, den Optimismus nicht zu verlieren und … das Vertrauen. Das Vertrauen darin, dass alles gut wird am Ende. Dass man mehr tragen kann, als man gedacht hätte. Dass die Lehrerin nicht ihren Zwist mit der Mutter am Kind auslässt und damit schon in der dritten Klasse dessen Zukunft versaut. Mit Kommentaren unter mit viel Mühe und Zeit erstellten freien Text-Deutschhausaufgaben wie „Gib Dir doch mehr Mühe.“ Bam. Dass man es immer wieder schafft das Kind aufzubauen und der Versuchung zu Widerstehen, den Text selber zu schreiben und die Lehrerin vor dem Kind als blöde Kuh zu betiteln. Dass man es schafft die unversehrten neuen Zähne des Kindes vor dem Fissurenversiegelungs- und Flouridierungswahn der Zahnärztin zu verteidigen und sich nicht einreden zu lassen man wäre deshalb eine schlechte Mutter und sei schuld am verfaulten Gebiss in 30 Jahren.
Als Mutter ist man ja immer schuld. Wenn man sich zu wenig kümmert und wenn man sich zu viel kümmert… wenn man das Kind zwingt allein in seinem Bett zu schlafen, oder es mit 8 noch ab und zu im Elternbett schlafen lässt wenn es unbedingt will… wenn man nicht stillt udn wenn man zu lange stillt… wenn man es nicht bei den Hausaufgaben unterstützt und wenn man es zu viel/falsch dabei unterstützt… wenn man nicht für genügend Bewegung an der frischen Luft sorgt und wenn man nicht für genug Bildungsförderung drinnen sorgt.
Als Mutter ist man immer der Depp und vor allem: schuld wenn bei den Kindern was nicht nach Plan läuft im Leben. Glauben ja auch die Kinder spätestens wenn sie in die Pubertät komen und manche über vierzigjährige Männer glauben das heute noch.
Ob man nun also das Vertrauen hat, dass das Kind es schon alles hinkriegen wird, oder alles kontrolliert… schuld ist man Ende sowieso. Also vertraue ich im Zweifelsfall auf mich, auf Färbetabletten für Zahnbeläge, auf „zuerst die Hausaufgaben, dann Nintendo-Diktatur“ und auf im Kalender vermerkte „Ich-habe-heute-geduscht“-Symbole und flehe um ein dickes Fell, wenn dann die Schuldzuweisungen kommen werden. Zum Beispiel Morgen, beim Elterngespräch…
Herzlich, Katja
Unser Vorsatz ist „Mehr Zeit zu Zweit“. Und ja, wenn man sich nicht regelmäßig daran erinnert, sind die Vorsätze bald vergessen!
Liebe Grüße! Sonja
Ich überlege gerade, wie ich den Vorsatz „früher schlafen gehen“ positiv formulieren könnte …
Das mit dem Vertrauen gelingt mir inzwischen sehr gut. Mir bleibt auch nichts weiter übrig, wenn ich selbst auch noch ich bleiben will. Aber es gibt ja noch einen Vater. Der hat leider eine andere Meinung/einen anderen Anspruch. Und das ist unser Hauptproblem beim Thema „Schule“ – zumal er oft nicht zugegen ist und somit die Förderung an mir hängen bleiben sollte.
Vielleicht fällt dir dazu irgendwann mal ein Beitrag ein 😉
Liebe Grüße!
Jenny (die jetzt mal ein paar Kärtchen schreiben wird)
Ich finde deine Methode toll und kann ansonsten direkt bei Frau Raumfee unterschreiben. Besser kann man es nicht formulieren!
Ich wünsche viel Erfolg bei deiner neuen Methode!
Liebe Grüße von Jenny
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