Ich verlose Kirsten Boies und Jutta Bauers Buch über Obdachlosigkeit.
Auf dem Markt legte ich gerade Tüten mit Zwetschen, Renekloden und Mirabellen (was für ein zauberhafter Name für eine Frucht) in meinen Korb, als mir jemand auf die Schulter tippte. Es war ein Verkäufer des Straßenmagazins „Hinz&Kunz(t)“, einer Zeitschrift, die in Hamburg von Obdachlosen verkauft wird. Diesmal wollte der Mann mir aber kein Heft anbieten, sondern ein Kinderbuch über Obdachlosigkeit. Ich wurde sofort hellhörig. Denn Kirsten Boie hat es geschrieben und die Illustrationen sind von Jutta Bauer. „Ein mittelschönes Leben“ ist schon 2011 erschienen, aber ich kannte es noch nicht.
Ein paar Tage später stieß ich in unserem Haus auf mehrere Exemplare der aktuellen „Hinz&Kunz(t)“-Ausgabe. Unsere Thronfolger hatten sie unabhängig voneinander gekauft, weil das Kinderbuch über Obdachlosigkeit, das bei uns herumlag, sie so berührt hatte.
Es erzählt die Geschichte eines Jungen: Wie dieser ein Mann wird, sich verliebt, heiratet, Vater wird, dann die Scheidung nicht verkraftet, seine Arbeit verliert … „Früher war der Mann auch mal ein Kind, das ist ja logisch. Jeder war früher mal ein Kind. Da hat er mit seinen Eltern in einer hübschen kleinen Wohnung gewohnt, und seine Mutter hat ihm morgens das Pausenbrot gestrichen. Er hatte auch ein Meerschweinchen, das hieß Lucky.“ ("Ein mittelschönes Leben", Seite 4)
Nach diesen wenigen Worte „hatte“ mich die Geschichte von Kirsten Boie. Ja, diese Männer und Frauen, die im Elend auf der Straße leben, waren auch mal Kinder und sind voller Zuversicht ins Leben gestartet. Wie konnte das passieren? Und was können wir tun, damit sie aus dieser Situation wieder heraus finden?
Am Ende der Geschichte erfahren Kinder mehr über die Situation von Obdachlosen in Deutschland und lesen, was einige von ihnen auf Kinderfragen geantwortet haben. So sagte Georg (35) auf die Frage „Wie können Sie wieder ein Zuhause finden?“ -„ Ich bräuchte eine Freundin, um die Wärme im Herzen wiederzufinden und um Halt zu haben. Dann würde ich mich anstrengen, um ihr etwas zu bieten.“ Und auf die Frage „Wovor haben Sie Angst?“ antwortete Klaus (43) „Dass ich überfallen werde. Die Angst geht immer mit, wenn man auf der Straße lebt.“
Am Freitag darf ich Kirsten Boie im Auftrag einer Zeitschrift interviewen. Ich freue mich sehr darauf, die Frau kennen zu lernen, die den kleinen „Ritter Trenk“ und den „Seeräubermoses“ erschuf, die für viele Kinder im „Möwenweg“ ein gedankliches Zuhause erfand und sie mit den Abenteuern von Meerschwein „King-Kong“ und seinem Besitzer Jan-Arne in spannende und lustige Welten versinken ließ.
Was ist das liebste Boie-Buch eurer Kinder? Welches Werk der Hamburger Autorin lest ihr am liebsten vor? Und welche Frage soll ich Kirsten Boie am Freitag in eurem Auftrag stellen?
Unter all denen, die zwei von diesen drei Fragen bis übermorgen, Donnerstag, 3. September, 24 Uhr in einem Kommentar beantworten, verlose ich das Buch „Ein mittelschönes Leben. Ein Kinderbuch über Obdachlosigkeit“.
Das Interview wird in einer Zeitschrift erscheinen, Kirsten Boies Antworten auf eure Fragen, werde ich aber hier veröffentlichen.
Immer fröhlich Kommentare schreiben und noch wichtiger: Straßenmagazine kaufen als Unterstützung für Obdachlose,
eure Uta
PS: Und noch sechsmal schlafen, dann erscheint mein Buch „Wie Kinder stark werden und Eltern entspannt bleiben. Der Erziehungskompass“.
Dieser Beitrag ist unbezahlte Werbung. Ich habe das Buch bei einem "Hinz&Künztler" erworben.
Liebe Uta,
Oh wie schön…Kirsten Boies Bücher mag ich auch sehr. Der kleine Ritter Trenk ist mein Lieblingsbuch und wahrscheinlich auch das letzte, das ich vorgelesen habe. Aber auch die Geschichten aus dem Möwenweg fand ich sehr schön.
Was fragt man eine Kinderbuchautorin…vielleicht wie sie darauf gekommen ist, Kinderbücher zu schreiben, ob sie auch als Kind schon gern geschrieben hat, oder es ein besonderes Ereignis dafür gab.
Ich freue mich auf dein Interview mit ihr, sie hat einfach eine zauberhafte Art zu schreiben.
Liebe Grüße
Christina
Wir haben zwei Bücher Kristine Boie: Der Ritter Trenk und der Der Räuber Moses. Wir lesen gerade den Seeräuber Moses und es gefällt uns beiden. Der Ritter Trank bleibt aber wahrscheinlich unser Favorit. Über das Buch würden wir uns sehr freuen.
Wir mögen sehr gerne den Seeräuber Moses und den ich lese ich auch am liebsten vor. Auch die Kinder aus dem Möwenweg haben wir hier und die sind sehr prima geeignet für Erstleser. Mich persönlich erinnern die Geschichten aber einfach ganz stark an die Kinder aus Bullerbü, die für mich ihrerseits ein Klassiker sind, und die ich daher vorziehe.
Wir geben dem Straßenzeitungsverkäufer ab und zu ein paar Münzen. Nicht oft. Aber ich nehme keine Zeitung ab. Ich habe mal gehört, dass daran auch wieder jemand im Hintergrund verdient, dem die Straßenzeitungsverkäufer letztlich wurscht sind bzw. es scheint auch schwarze Schafe zu geben, ähnlich Drückerbanden. Ich hab mich damit zugegeben nicht weiter befasst, aber ich nehme seitdem keine Zeitung mehr. Zu Weihnachten habe ich dem Verkäufer eine Karte geschrieben und etwas Geld reingetan. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.
VG Anni
Liebe Uta,
ich muss gestehen, dass ich (zumindest bewusst) kein Buch von Kirsten Boie kenne… Da scheint mir etwas entgangen zu sein. Das Buch über Obdachlose klingt interessant und wäre sicherlich was für meinen 8jährigen.
Ich würde Kirsten Boie fragen wie sie sich gefühlt hat, als sie das Buch geschrieben hat. Und wie sie zu dem Thema inspiriert wurde.
Liebe Grüße
Sternie
Wir lieben die Geschichten, der Kinder aus dem Möwenweg. Liebe Grüße aus Hessen
Hallo
Meine Tochter mochte früher am liebsten Ritter Trenk und Seeräubermoses! Das letzte Buch von K.B., das ihr sehr gut gefallen hat war „Der durch den Spiegel kommt“.
Eine Frage von ihr an K.B. wäre: „Wie fühlt man sich, wenn man einen Preis oder eine Ehrung erhält?“
Meine beiden Töchter machen sich immer wieder viele Gedanken, wenn sie eine Obdachlose/einen Obdachlosen sehen. Das Buch hilft sicherlich auch darüber zu sprechen!
Da ich auch in unserer örtlichen Bücherei arbeite, würde ich das Buch dann auch dorthin spenden, denn ich finde es gut, wenn sich viele auch mit sozialen Themen auseinandersetzen! Sicherlich lässt es sich auch von den Lehrerinnen einsetzen, die mit uns zusammen arbeiten!
Liebe Grüße – und immer wieder Danke für die guten Anregungen, Susa
P.S. Ich liebe auch die Zeichnungen von Jutta Bauer, seit ihrem Schaf „Selma“!
Susa
Liebe Uta,
wir haben Zuhause ein dickes Möwenweg-Lesebuch und es gibt eine Sache, die mich darin wirklich störte, vielleicht kannst Du das ja als Frage an Frau Boie formulieren? Und zwar benutzen die Jungs im Buch, wenn sie von den Mädchen sprechen, häufig den Ausdruck „Weiber“. Ich empfinde das als sehr abwertend und respektlos. Leider wird das Wort auch in der auf den Büchern basierenden Serie im Kika verwendet…
Liebe Grüße & vielen Dank für Deine inspirierenden Gedanken und Ideen!
Saskia